Etwa 100km vom griechischen Festland entfernt liegt Kreta, die größte der griechischen Inseln. Hier kannst du einen super vielfältigen Urlaub verbringen: Tolle Buchten und wunderschönes klares Wasser treffen auf Berge und Schluchten mit grandioser Aussicht. Am Straßenrand kleine Tavernen mit köstlichem griechischen Essen – was will man mehr? Auf unserer Reise haben wir mit einem Mietwagen die unterschiedlichsten Ziele erkundet und möchten dir hier unsere persönlichen Highlights der Insel vorstellen.
Mit dem Mietwagen über die Insel
Es klingt super simpel und das ist es auch: Die schönsten Erlebnisse erwarten dich, wenn du nicht nur die großen Touristen-Hotspots abklapperst, sondern einfach über die Insel fährst. Wenn du kein typischer Hotel-Urlauber bist und lieber etwas entdecken möchtest, kommst du auf Kreta nicht um einen Mietwagen herum. Obwohl Kreta die größte Insel Griechenlands ist, kannst du alle Orte im Rahmen eines Tagesausflugs erreichen. Unser Hotel befand sich im Norden der Insel im Ort Stalida. Dabei handelt es sich um einen typischen Touristenort mit vielen Hotels am Strand. Kreta hat sicherlich noch schönere Gegenden, aber für Erkundungstouren war der Ort optimal, da er relativ mittig lag und somit alle Ziele verhältnismäßig schnell erreicht werden konnten.
Mit dem Mietwagen sind wir Berge hochgefahren, hatten traumhafte Aussichten, haben einsame Küstenabschnitte erkundet und die Natur genossen. Das ist es auch, was wir dir besonders ans Herz legen wollen: Kreta auf eigene Faust entdecken. Welche Orte du trotzdem nicht verpassen solltest, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Kurzer Kosten-Check
Den Mietwagen haben wir übrigens ziemlich günstig über Check24 gebucht und haben für sechs Tage 190,35€ bezahlt. Das macht gerade mal knapp 31,00€ am Tag – vermutlich war das der günstigste Mietwagen, den wir je hatten. Generell kannst du auf Kreta relativ budgetfreundlich Urlaub machen: Das Essen auswärts ist recht preiswert und für ein einfaches Hotel am Strand haben wir zu zweit 71,00€ pro Nacht gezahlt. Die Flüge haben uns pro Person 339,49€ gekostet. Da haben wir schon deutlich höhere Reisekosten gehabt!
Agios Nikolaos im Osten von Kreta
Hierbei handelt es sich um eine relativ große Gemeinde, die mehrere kleinere Orte zusammenfasst.
Vom kleinen Küstenort Elounda aus kannst du beispielsweise über eine Brücke auf die Spinalonga-Halbinsel (auch Kolokytha-Halbinsel genannt, nicht zu verwechseln mit der kleinen, nördlich gelegenen Insel Spinalonga, auf der sich Europas letzte Leprakolonie befand). Auf der Halbinsel findest du eine wunderschöne Badebucht mit super klarem Wasser. Ein schmaler Schotterweg führt dich über die Insel. Nach etwa 2/3 der Strecke kannst du dein Auto abstellen und zu Fuß weitergehen – hier empfiehlt sich festes Schuhwerk. Der Strandabschnitt selbst ist relativ schmal, sodass es bei mehreren Besuchern recht schnell voll werden kann. Einige breiten sich aber auch auf den Felsen oder auf der höher gelegenen Mauer aus – du wirst bestimmt irgendwo einen schönen Platz finden. Um den Strand leichter zu finden, haben wir ihn dir hier bei Google Maps verlinkt.
Wenn du nicht auf die Halbinsel fährst, sondern der Küstenstraße von Elounda aus weiter folgst und den Berg hinauf fährst, warten spektakuläre Ausblicke auf dich. Am Ende der Straße befindet sich eine hübsche kleine Kapelle, die bei Google (vermutlich fälschlicherweise) als “Monastery of Saint John” eingetragen ist. Da gefühlt jede zweite Kirche auf Kreta “Saint John” im Namen trägt, haben wir dir auch diesen Ort bei Google Maps verlinkt, damit du ihn leichter findest. Am besten speicherst du die Kapelle ab und folgst einfach dem Navi.
Der Ausblick von der Kapelle aus ist wunderschön, du solltest aber auch auf dem Weg dahin unbedingt mal links und rechts schauen, denn während du den Berg hinauffährst, hast du definitiv die schönsten Blicke.
Die Höhlen von Matala
Der Ort Matala liegt im Süden der Insel und ist besonders für seine Hippie-Höhlen bekannt. Eigentlich wurden die Höhlen bereits in der Jungsteinzeit in das poröse Gestein gegraben und dienten damals als Wohnhöhlen. Besondere Bekanntheit erlangten sie dann, als in den 60er-Jahren die Hippies in Matala einkehrten und den Ort zur größten Hippie-Kommune der Insel machten. Besonders junge Amerikaner, die sich weigerten, am Vietnamkrieg teilzunehmen, kamen nach Kreta und lebten hier “von Luft und Liebe”. Auch heutzutage findet man noch die ein oder anderen “Flower Power”-Malereien in der Gegend rund um die Höhlen.
Die Höhlen befinden sich direkt neben einer relativ großen Bucht, an der man hervorragend baden kann. Hier solltest du dir allerdings darüber im Klaren sein, dass der Strand aufgrund der Bekanntheit der Höhlen meist ziemlich voll ist. Üblicherweise bevorzugen wir kleinere und ruhigere Orte, an denen wir unsere Ruhe haben. Trotzdem haben wir den Tag in Matala sehr genossen und können dir den Ort daher empfehlen. Der Blick auf die Höhlen ist wirklich beeindruckend – besonders wenn man sowas vorher noch nie gesehen hat – und das Wasser schön klar.
Wenn dir der Blick auf die Höhlen noch nicht reicht, kannst du sie sogar von innen besuchen. Der Eintritt kostet ca. 4,00€ und erfolgte auf eigene Gefahr. Wir haben hier auch Familien mit Kindern gesehen – wir würden definitiv davon abraten, mit kleinen Kindern in die Höhlen zu klettern. Grundsätzlich ist das Klettern gut machbar, dennoch ist alles ungesichert und an manchen Stellen muss man erstmal schauen, wie man am besten weiter kommt und aufpassen, dass man nicht wegrutscht. An einer Stelle lagen noch frische Überreste von Mullbinden und Blut, da sich jemand dort verletzt hatte. Pass daher gut auf dich auf und genieße die Sicht, falls du mit Kindern reist, vielleicht besser vom Strand aus.
Ansonsten würden wir das Klettern und die Aussicht auf jeden Fall als lohnenswert einstufen. Die Sicht über die Bucht ist fantastisch und die Atmosphäre in den Höhlen ein einmaliges Erlebnis.
Eine kleine unscheinbare Bergstraße
Wie so oft auf Kreta heißt es auch hier: Der Weg ist das Ziel. An unserem ersten Tag auf Kreta waren wir total müde und haben nicht viel unternommen. Trotzdem wollten wir uns unsere direkt Umgebung ansehen, also sind wir einfach ein Stück von unserem Hotel aus losgefahren. Dabei sind wir auf der Bergstraße, die die beiden Orten Malia und Krasi verbindet, gelandet – schau dir diese Aussicht an! Allein dafür lohnt es sich doch schon, nicht nur die Touristen-Orte anzusehen, zumal wir hier oben ganz allein waren.
Die besten Cocktails auf Kreta
Es gibt mit Sicherheit noch tausend andere tolle Bars und Kneipen auf Kreta, aber diese hier müssen wir dir einfach empfehlen: Baya Food & Drinks. Wir haben hier die wahrscheinlich leckersten Cocktails überhaupt getrunken. Da unser Hotel sich in der Nähe befand und wir zu Fuß schnell dort waren, bot sich diese Bar natürlich bestens an. Solltest du auch mal in der Gegend sein, probiere unbedingt einen der leckeren Signature Cocktails. Mit etwa 11,00€ pro Cocktail sind sie nicht gerade günstig, aber unglaublich lecker. Unsere Favoriten waren übrigens Euphoria, ein leckerer Cocktail mit Gin und Gurken Sirup, und Hatori, der mit japanischem Sake und Kirsche gemacht wird – köstlich!
Dazu gab es, wie in Griechenland meistens üblich, leckere Snacks serviert. Nüsse, Chips, und teilweise sogar Shots kostenlos dazu – und eine traumhaft freundliche Bedienung. Gerade mit dem Servicepersonal ist das ja leider immer so eine Sache bei Empfehlungen, da man nie weiß, wie lang die Personen dort noch arbeiten oder ob sie es aktuell überhaupt noch tun, aber bei unseren Aufenthalten dort waren wir komplett begeistert. Die Einrichtung ist ebenfalls wunderschön und super entspannt – allein für diese Bar lohnt es sich schon, nochmal nach Kreta zu kommen.
Rosa Sand am Strand von Elafonisi
Wenn du dich über Kreta informiert hast, hast du vielleicht schonmal was vom Strand von Elafonisi gehört. Er ist vor allem für seinen rosa Sand bekannt, der in Ufernähe zu sehen ist. Dabei handelt es sich um winzige Bruchstücke von Korallen und Muschelschalen, die für das Naturschauspiel verantwortlich sind. Viele der Fotos im Internet sind allerdings viel zu sehr bearbeitet und zeigen einen komplett pinken Strand – sei nicht enttäuscht, wenn der Sand nicht ganz so rosa ist.
Der Strand an sich ist als eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten entsprechend voll. Trotzdem lohnt sich ein Besuch auch unabhängig vom rosa Sand, da die Bucht super schön ist. Das Wasser ist klar, ruhig und eignet sich auch hervorragend für Kinder. An einer Bar kannst du dir kühle Drinks holen und einen entspannten Tag genießen. Das Parken ist sogar kostenlos.
Weitere beliebte Spots auf Kreta
Die hier vorgestellten Orte sind die Highlights unserer Erlebnisse. Dennoch gibt es auf Kreta natürlich noch viel mehr zu entdecken! Schau dir zum Beispiel die wunderschöne Balos-Bucht an – wir haben uns wegen der relativ langen Anreise bis in den Westen Kretas dagegen entschieden, sie zu besuchen. Die lange Strecke hatten wir schon am vorherigen Tag auf dem Weg zum Strand von Elafonisi hinter uns gebracht und wollten kein zweites Mal so lang im Auto sitzen – trotzdem sieht die Bucht wunderschön aus und sollte zumindest als potentielles Ziel betrachtet werden.
Wer gerne wandert, wird ebenfalls mit tollen Strecken gelockt. In der Samaria-Schlucht beispielsweise kann zwischen beeindruckenden Felswänden gewandert werden – für viele Urlauber ist diese Schlucht sogar der Hauptgrund, weshalb sie nach Kreta reisen.
Auch das Kloster Arkadi, das zu den bedeutendsten Denkmälern von Kreta gehört, die Hafenstadt Chania oder die Altstadt von Heraklion können deinen Besuch abrunden, wenn du genug Zeit mitbringst.
Was wir ebenfalls besucht haben, persönlich aber völlig überbewertet fanden, war der Palmenstrand von Preveli. Der Strand an sich war nicht so schön wie erwartet, zumal man nur über eine kleine Wanderung hierhin kommt, und zusätzlich war alles völlig überfüllt. Hier gibt es definitiv schönere Orte, die wir dir mehr ans Herz legen können.
Insgesamt hat uns Kreta sehr gut gefallen, da die Insel so viele unterschiedliche Highlights bietet. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei! Hast du nach diesem Beitrag Lust auf mehr bekommen? Hier kommst du zu unseren weiteren Griechenland Beiträgen, hier zu anderen Reisezielen innerhalb Europas.
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