Als es uns das erste Mal nach Sri Lanka verschlagen hat, haben wir gar nicht viel erwartet und wollten uns einfach überraschen lassen. Rückblickend ist es für uns selbst kaum zu glauben, wie abwechslungsreich unsere Reise war und wie viele Highlights wir auf unserer Route entdeckt haben. Ein ganz besonderes Juwel war dabei definitiv die Tour durch den Sinharaja Forest*, ein tropischer Tiefland-Regenwald, der seit 1988 sogar UNESCO-Weltnaturerbe ist.

Wusstest du, dass sich ganze acht Welterbestätten in Sri Lanka befinden? Weitere Beiträge über von uns bereits besuchte UNESCO-Welterbestätten findest du hier.
Schutz vor Blutegeln mit Salz und Socken
Da sich in der feuchten Umgebung des Regenwaldes nicht nur Tiere befinden, die wir gerne sehen möchten, sondern auch lästige Blutegel, erhielten wir am Eingang des Sinharaja Regenwalds spezielle Blutegel-Socken von unserem Guide Saman. Zusätzlich hat er unsere Schuhe mit Salz eingerieben. Das Salz hält die Blutegel davon ab, in die Schuhe zu kriechen. Sollte doch mal einer in den Schuh gelangen, sind die kniehohen Spezialsocken ein zusätzlicher Schutz. Eine lange Hose und vor allem festes Schuhwerk ist in jedem Fall zu empfehlen.

Perfekt vorbereitet ging unsere Tour durch den Sinharaja Regenwald dann auch schon los. Über gut passierbare Wanderwege machten wir uns auf den Weg, die wunderschöne Flora und Fauna zu entdecken. Endemische Pflanzen, saftiges Grün und ein abenteuerlich wirkender Fluss, der durch kürzliche Regenfälle bräunlich gefärbt war, ließen das perfekte Dschungel-Feeling aufkommen. Spannende Reptilien, bunte Vögel und der ein oder andere Affe hoch oben in den Baumkronen rundeten das Erlebnis dieses Tages ab.

Vielfältige Tierwelt im Sinharaja Regenwald
Mit aufmerksamem Blick führte uns Saman durch den Sinharaja Regenwald und entdeckte die unterschiedlichsten Tiere zwischen den Bäumen und Gebüschen. So zeigte er uns unter anderem eine neugierige Känguru Eidechse, die ihren Namen ihren außergewöhnlich geformten Beinen verdankt, eine an Ästen aufgerollte Ceylon Lanzenotter und die wunderschöne gelb-grüne Lyrakopfagame, nicht zu verwechseln mit einem Chamäleon.



Ohne ihn hätten wir im wahrsten Sinne des Wortes den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Die vielen Reptilien sind in ihrem natürlichen Lebensraum viel zu gut getarnt. Zwischen all den Blättern, Ästen und Gräsern in den verschiedensten Farben übersieht das ungeschulte Auge die Tiere schnell, besonders wenn sie nicht besonders groß sind, so wie diese leuchtend grüne Schnecke.

Wanderwege und Wasserfälle
Durch den Sinharaja Regenwald führen verschiedene Routen mit unterschiedlicher Länge. Wir haben uns dabei tagesabhängig auf unseren Guide Saman verlassen und es nicht bereut. Wenn du herkommst, um die Natur zu genießen und die vielen Tiere zu sehen, ist die Länge der Strecke ohnehin nur zweitrangig. Viel wichtiger ist, mit offenen Augen durch den Regenwald zu gehen und den Geräuschen zu lauschen.
Am Ende wartete auf uns eine wohlverdiente Abkühlung im großzügigen Becken des Kakuna Ella Wasserfalls – je nach Route kommst du auf deinem Weg sogar an mehreren Wasserfällen vorbei. Nimm dir also gerne ein kleines Handtuch mit und zieh Badekleidung drunter, wenn du dich eine Runde im glasklaren Wasser abkühlen möchtest.



Lohnt sich der Sinharaja Regenwald?
Als wir unsere Rundreise durch Sri Lanka geplant haben, sind wir zuerst auf die bekanntesten Orte gestoßen: Ella, Kandy und Nuwara Eliya. Auch das sogenannte Kulturdreieck rund um Dambulla und ein Aufenthalt an der Küste durften nicht fehlen. Doch auf den Sinharaja Regenwald sind wir nur zufällig durch eine Unterkunfts-Empfehlung gestoßen.
Was für ein Glück! Der Regenwald machte die sowieso schon total abwechslungsreiche und wunderschöne Reise komplett perfekt. Die tropische und üppige Vegetation, die vielen vielen Tiere, die wir vorher noch nie so in freier Wildbahn gesehen haben und unser herzlicher Guide Saman waren einfach Gold wert und werden uns noch lange begleiten. Wenn sich dir also die Möglichkeit bietet, einen Abstecher in den Sinharaja Regenwald zu machen, solltest du sie unbedingt ergreifen. Gut kombinieren lässt er sich zum Beispiel auf der Reise zwischen Ella und der Südküste.
Wenn du den Regenwald auch besuchen möchtest und nicht ohnehin schon einen Guide über deine Unterkunft hast, kannst du hier eine geführte Tour* buchen. Pluspunkt: Diese Tour ist auch ohne Übernachtung gut in deine Reisepläne zu integrieren, da die Abholung von vielen Orten an der Südküste inkludiert ist.



Unsere Unterkunft für den Besuch im Sinharaja Regenwald
Unser Guide Saman war nicht nur unser Guide, sondern gleichzeitig auch unser Gastgeber. Während er die Touren durch den Regenwald anbietet, kümmert sich seine Frau Umesha um das Wohl der Gäste. Gemeinsam betreiben sie mit viel Herz die kleine Unterkunft Rainforest Nest, die am Rande des Sinharaja Regenwalds in Deniyaya liegt und über zwei Bungalows mit fantastischem Ausblick und ein größeres Familienzimmer verfügt. Bis zum Regenwald sind es von hier aus nur noch wenige Minuten mit dem Tuk Tuk. Von der Terrasse unseres Bungalows aus konnten wir bereits bei unserer Anreise den Blick über die Reisfelder auf den Regenwald genießen und Pfauen und Eisvögel in der Ferne beobachten.

Die Übernachtung in den Bungalows kostet ca. 30€ pro Nacht. Wie leider häufig in Sri Lanka üblich, besonders in den bergigeren Regionen, gibt es aber keine Klimaanlage. Abends kühlt es sich schnell ab, sodass die Temperatur trotzdem angenehm ist, allerdings herrscht in diesen Regionen ein sehr feuchtes Klima, was sich auch im Zimmer bemerkbar macht. Kleidung und Handtücher bleiben oft klamm und im Badezimmer bilden sich gerne mal Schimmelflecken an der Decke.
Davon abgesehen war das Rainforest Nest aber schön, absolut sauber und überzeugte vor allem durch seine super herzlichen Gastgeber, mit denen wir am Silvesterabend sogar noch Karten spielen durften. Tipp: Das neu gebaute und etwas größere Familienzimmer verfügt über eine Klimaanlage, wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest.
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